Mennoniten

 

Mennoniten sind die älteste protestantische Freikirche. Sie entstammen der Täuferbewegung der Reformationszeit. Wie das damals kam und worum es den Leuten ging finden Sie unter "mehr zur Geschichte". Geographisch gesehen liegen die Ursprünge in der Schweiz und Süddeutschland sowie in Norddeutschland und den Niederlanden. Als sogenannte Wiedertäufer wurden sie durch die damalige kirchliche und weltliche Obrigkeit hart verfolgt. Als eine Art Deckname zum Schutz vor dem Henker oder der Verbannung wurden im 16. Jahrhundert in Norddeutschland einige Gruppen als Menisten bezeichnet, abgeleitet von dem Namen einer der vielen täuferischen Reformatoren namens Menno Simons. Ursprünglich bezeichneten die ”Mennoniten” sich selbst als ”Brüder in Christo”.

Heute gibt es weltweit ca. 1,6 Millionen mennonitischer Christen, der größte Teil lebt in den Ländern der Zwei-Drittel-Welt. Afrikanische Gemeinden erleben derzeit den größten Zuwachs. In Deutschland leben insgesamt etwa 28.000 Mennoniten, die allerdings verschiedenen und unterschiedlich geprägten Gemeindeverbänden angehören. Über 20.000 Mennoniten sind in den letzten zwei Jahrzehnten aus dem GUS-Staaten/Rußland umgesiedelt.

Die Ingolstädter Mennonitengemeinde entstand im 19. Jahrhundert durch Zuzug mennonitischer Familien aus der Pfalz. Sie trafen sich zunächst in verschiedenen Bauernhöfen um Ingolstadt. Um die Jahrhundertwende mietete man zum ersten Mal einen Versammlungssaal. 1982 wurde unser jetziges Gemeindezentrum eingeweiht, in dem 1991 das 100-jährige Gemeindejubiläum begangen wurde. 2003 wurde es erweitert. Unsere Gemeinde hat derzeit 120 Mitglieder und einen größeren Freundeskreis. Und wir sind immer offen für neue Leute!

Als Teil der weltweiten Christenheit halten wir Kontakt mit den anderen christlichen Kirchen, der evangelischen Allianz und sind Mitglied in der AcK Ingolstadt. Unsere Gemeinde gehört dem süddeutschen Verband deutscher Mennonitengemeinden und der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft deutscher Mennonitengemeinden an. Dadurch gehören wir zur Mennonitischen Weltkonferenz, sind Mitglied der Vereinigung Evangelischer Freikirchen sowie der überregionalen und bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen .

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Freikirchen

eigenständig & unabhängig

Freikirchen, auch freikirchliche Gemeinden genannt, zeichnen sich vor allem durch ein bestimmtes Kirchen- und Gemeindeverständnis sowie durch ihren Frömmigkeitsstil aus. Dabei unterscheiden sie sich – im Gegensatz zu Sekten – von anderen christlichen Kirchen nicht durch Sonderlehren.

Freikirchen betonen die praktizierte Gemeinschaft von Menschen, die eine freie persönliche Entscheidung für den Glauben an Jesus Christus getroffen haben und ein verbindliches Leben in seiner Nachfolge führen wollen. Freikirchen vertreten die Unabhängigkeit vom Staat und das Prinzip der Selbstverwaltung und Selbstfinanzierung, weshalb auch auf die Erhebung von Kirchensteuer verzichtet wird.

gibt´s schon lange

Die Anfänge der Freikirchen führen zum Teil bis in die Reformationszeit zurück. Etliche entstanden auch um die Mitte des vorletzten Jahrhunderts. 1926 schlossen sich Freikirchen und freikirchliche Gemeindeverbände in einer Arbeitsgemeinschaft „Vereinigung Evangelischer Freikirchen” zusammen.

mit Beziehungen zu anderen Kirchen

Freikirchen verstehen sich nicht als die allein wahre Gestalt von Kirche. Sie bemühen sich durch Mitarbeit in zwischenkirchlichen (ökumenischen) Beziehungen und Einrichtungen zur Einheit der Christen und zum glaubwürdigen Zeugnis der Kirchen beizutragen.

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Was wir leben

freiwillig aber verbindlich

Gemeinde ist eine freiwillige, aber verbindliche Gemeinschaft.

Gottes liebevolle und versöhnende Zuwendung werden hier geglaubt, gelebt und weitergegeben.
Jesus Christus und die biblische Botschaft sind unser Maßstab.

unabhängig aber verantwortlich

Wir sind als Gemeinde in allen Belangen eigenständig.
Die Unabhängigkeit vom Staat sowie das Prinzip der Selbstverwaltung prägt uns. Unser Gemeindeleben wird von Mitgliedern und Freunden der Gemeinde gestaltet und verantwortet.
Die verschiedenen Aufgaben und Dienste werden von allen wahrgenommen werden. Es beruft und beauftragt die versammelte Gemeinde.

Wir sind bestrebt, Entscheidungen einmütig, im Konsens, zu treffen. Dazu beraten wir uns regelmäßig in verschiedenen Veranstaltungen.
Offenheit und Verbindlichkeit sind hierbei unerlässlich. Auch für unsere Finanzen sorgen wir selbst durch freiwillige Gaben der Mitglieder und Freunde der Gemeinde.

mündig aber gehorsam

Richtschnur und Maßstab für unser Leben und unsere Lehre ist die Bibel, wie wir sie unter der Leitung des Heiligen Geistes im Gespräch miteinander auslegen.
Als mündige Menschen wissen wir, dass Gott auch heute mit uns redet. Deshalb reden und beten wir miteinander, um den richtigen Weg zu finden.
Wir vertrauen darauf, dass der Heilige Geist uns auch durch gemeinschaftliches Leben leitet. Das, was wir von Gott gezeigt bekommen, wollen wir leben.

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Geschichte

 

Damals  als Martin Luther im Jahr 1517 fünfundneunzig Diskussionsthesen gegen kirchliche Missstände an die Tür der Wittenberger Schlosskirche schlug, verbreitete sich das Feuer der Reformation in ganz Mitteleuropa.

Die Täufer waren ein Kreis radikaler Bibelleser, zum Beispiel ehemalige Schüler des Stadtreformators Zwingli in Zürich. Von ihm trennten sie sich, nachdem dieser auf einen gemäßigteren Kurs eingeschwenkt war und zur Durchsetzung der kirchlichen Reformation die Macht des Stadtrates, also der staatlichen Gewalt, für erforderlich hielt. Demgegenüber kamen die Täufer durch die Lektüre der Bibel und das gemeinsame Gespräch über das Gelesene zu einem neuen Verständnis von Kirche und Christsein. Dabei orientierten sie sich an dem Wesen der frühen Kirche, bevor das Christentum mit der sogenannten konstantinischen Wende (380 n.Chr.) zur Staatsreligion wurde.

Im Blick auf das Evangelium entwickelten sie folgende Einsichten:

  • Die Gemeinde Christi soll ein freiwilliger Zusammenschluss mündiger Christen sein, unabhängig vom Staat. Loyalitätsbezeugung durch Eid lehnten sie als untragbares Versprechen ab, verweigerten der Obrigkeit jede bewaffnete Verteidigung und den Kriegsdienst unter besonderer Berufung auf die Bergpredigt.

 

  • Die Gemeinde soll frei von Herrschaftsstrukturen sein, weshalb weder Hierarchie noch Klerus gebildet wurden. Christen dienen einander mit den Gaben, die sie empfangen haben. Sie entscheiden  auch durch Konsensfindung als versammelte Gemeinde in allen Lehrfragen und Gemeindeangelegenheiten

 

  • Die Taufe soll nicht an unmündigen Kindern vollzogen werden. Vielmehr ist sie Ausdruck einer öffentlichen persönlichen Antwort auf die Gnade Gottes. Sie ist also das Bekenntnis des mündigen Menschen, verbindlich in der Nachfolge Jesu und der Gemeinde zu leben.

Diese Überzeugungen, die uns auch heute noch wichtig sind, hatten eine starke missionarische Wirkung und führten 1525 zur ersten Taufe eines Erwachsenen, der sich sehr schnell viele andere anschlossen. Die Täufer der Reformation waren keine Idealisten oder Utopisten, sondern Realisten, Realisten des Kreuzes Christi in dieser Welt und Realisten des kommenden Reiches Gottes.“
(Jürgen Moltmann, evangelischer Theologe)

 

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Wie wir leben

miteinander

Wir verstehen "Glauben leben" als erkennbar gelebte Gemeinschaft von Menschen,

  • die Gottes barmherzige Liebe erfahren haben,
  • die als mündige Menschen freiwillig eine persönliche Entscheidung getroffen haben, Jesus Christus Glauben zu schenken.
  • die anderen Menschen dienen.

Wir drücken dies aus, indem wir einen Menschen nach dessen persönlichem Bekenntnis taufen und in die Gemeinde aufnehmen.

beziehungsreich

Wir leben reiche Beziehungen: mit anderen Menschen und mit Gott.

  • Gott, der Himmel und Erde und alles Lebendige geschaffen hat, sucht selbst die Beziehung mit seinen Geschöpfen.
  • Auf einzigartige Weise hat er das in Jesus Christus möglich gemacht. Jesus bringt uns mit Gott in Verbindung.
  • In ihm erkennen und erfahren wir die liebevolle Zuwendung Gottes.

Das ist heilsam für alle Beziehungen - zu uns selbst, zu anderen Menschen und zu Gott.

begeistert

Wir sind erfüllt von seinem Geist, weil wir in Jesus Christus, Gott Glauben schenken.

  • Er hilft uns leben, gibt uns Orientierung in Lebensfragen,
  • Er verändert uns, begabt und leitet uns.
  • Er ist die Kraftquelle in unserem Leben.

Dieses vertrauensvolle Verhältnis wirkt in unser alltägliches Leben.

 

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